Grosser Rat Bern

Abstimmungen der Vorstösse





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Vorstösse im Berner Grossrat – The Story

Im Rahmen der Veranstaltung „Open Data“ habe ich mit dem Berner Grossrat zusammengearbeitet und die von den Data Coaches zur Verfügung gestellten Daten visualisiert.


Datengrundlage und Aufbereitung

Das Datenset, welches mir vom Berner Grossrat zur Verfügung gestellt wurde, enthält alle Vorstösse über welche der Grosser Rat in der Legislatur 2014 bis 2017 abgestimmt hat. Alle Geschäfte über welche nicht abgestimmt wurde, wurden nicht berücksichtigt. Die Stimmabgabe im Rat wird elektronisch erfasst. Alle Abstimmungen über sämtliche Geschäfte wurden für den Data Coaches in eine Datei zusammengefasst.

Abbildung 1: Tagung des Grossen Rates in Bern.

Der Datensatz ist sehr umfangreich und enthält auch Informationen welche ich nicht in die Visualisierung eingebaut habe (z.B. Wohnort der Hauptvorstösser*inn).
Folgende Informationen habe ich in die Visualisierung eingebaut:

  • Titel des Geschäfts
  • Geschäftsart
  • Federführende Direktion
  • Anzahl Mitunterzeichner
  • Hauptvorstösser*in
  • Fraktionszugehörigkeit Hauptvorstösser*in
  • Geschlecht
  • Alter
  • Entscheid
Die Daten wurden für mich durch die Data Coaches bereits sehr gut aufbereitet und waren bereits "tidy", d.h. jede Spalte ist eine Variable (z.B. das Geschlecht) und jede Zeile ein Fall (ein Vorstoss über welchen abgetimmt wurde). Jedoch musste ich den Datensatz noch überarbeiten, um genau die Variablen und Kategorien zu erhalten welche ich für die Visualisierung wollte und brauchte.

Abbildung 2: Screenshot der Datenbearbeitung mit R.

Viele der Variablen hatten sehr lange Bezeichnungen mit mehreren Wörtern welche durch einen Lerschlag getrennt waren, was die generelle Bearbeitung erschwert und unpraktisch ist für die Einbindung mit JavaScript.
Neben der Umbenennung der verschiedenen Variablen mussten auch neue Variablen generiert werden. So war im Originaldatensatz die Parteizugehörigkeit der Hauptvorsösser*innen angegeben, jedoch wollte ich die Frakionszugehörigkeit angeben. Weiter musste ich Kategorien für die Anzahl Mitunterzeichner*innen bilden und das Geburtsdatum in das Alter umrechnen und in einer neuen ordinalen Variablen mit Kategorien speichern. Insgesamt entschanden für die Umformung ca 100 Zeilen Code in R.


Bubble Chart

Source Code

Die Grundlage für die Visualisierung und die Webseite wurde von Thomas Heuberger und Emanuel Hohn übernommen, welche ebenfalls für die Veranstaltung "Open Data" ein Projekt verwirklichten.

Interpretation der Visualisierung

Abbildung 3: Auf dem Homescreen werden alle Vorstösse angezeigt über die abgestimmt wurde.

Die Vorstösse bzw. Bubbles können nach verschiedenen Kategorien sortiert werden:
  • Nach Fraktion der Hauptvorstösser*innen
  • Nach der federführenden Direktion
  • Nach Anzahl Mitunterzeichnenden
  • Nach nach Geschäftsart
  • Nach Geschlecht der Hauptvorstösser*innen
  • Nach Alter der Hauptvorstösser*innen

Ein Spezielles Augenmerk gilt den Geschäftsarten:
  • Palamentarische Initiative:
    Mit einer parlamentarischen Initiative wird dem Grossen Rat direkt ein ausformulierter Erlass oder Beschluss zum Entscheid unterbreitet. Der Grosse Rat entscheidet zunächst, ob er die parlamentarische Initiative vorläufig unterstützt. Wenn ja, befasst sich eine Kommission nochmals eingehend mit dem Thema und stellt gestützt auf ihre Erkenntnisse dem Grossen Rat Antrag. Parlamentarische Initiativen werden eher selten eingereicht. Sie ist der stärkste parlamentarische Vorstosstyp. Mit der parlamentarischen Initiative wird das Parlament direkt gesetzgeberisch tätig, ohne «Zwischenschaltung» der Regierung.

  • Finanzmotion:
    Mit einer Finanzmotion erhält der Regierungsrat den Auftrag, im nächsten Voranschlag (Budget) oder im nächsten Aufgaben- und Finanzplan eine finanzielle Massnahme zu ergreifen.

  • Motion:
    Mit einer Die Motion ist das verpflichtendste parlamentarische Instrument. Mit einer Motion erhält der Regierungsrat den Auftrag, für den Grossen Rat in einer bestimmten Angelegenheit einen Erlass (z.B. ein Gesetz) oder einen Beschluss auszuarbeiten, eine Massnahme zu ergreifen oder ihm einen Bericht zu unterbreiten.

  • Postulat:
    Ein Postulat beauftragt den Regierungsrat zu prüfen, ob der Entwurf zu einem Gesetz zu erarbeiten, eine Massnahme zu treffen oder ein Bericht vorzulegen ist.

Bedeutung der Farben:
  • Grün:
    Angenommen.

  • Rot:
    Abgelehnt.

  • Blau:
    Punkteweise beschlossen.

  • Grau:
    Zurückgezogen.

Parlamentarische Initiativen und Finanzmotionen werden eher selten eingesetzt, wird darüber abgestummen werden sie aber fast immer angenommen (siehe unten).

Abbildung 4: Das sortieren aller Vorstösse nach Geschäftsart zeigt, dass Finanzmotionen & Parlamentarische Initiativen selten, aber erfolgreich sind.